Hochwasserschutz und Trinkwassersicherung
Mit dem Klimawandel erhöhen sich im Freistaat Bayern die Risiken durch Naturgefahren. Die rasche Abfolge von extremen Hochwasserereignissen und Sturzfluten in den vergangenen 20 Jahren führte in Siedlungsbereichen sowie an öffentlichen und gewerblichen Infrastruktureinrichtungen zu hohen Schäden und verdeutlicht den hohen Handlungsbedarf. Geplant ist eine Kombination von technischem Hochwasserschutz und ökobasierten Vorhaben, etwa die Verbesserung und Wiederherstellung von Auen oder die Zurückverlegung von Deichen, wodurch für die an Hochwasser angepasste Flora und Fauna neue Lebensräume geschaffen werden. Im Bereich Trinkwassersicherung soll im niederschlagsarmen Oberfranken mit REACT-EU eine Trinkwassertalsperre modernisiert werden, um die Versorgung von ca. 400.000 Einwohnern auch in klimatisch bedingten Stresssituationen sicherstellen zu können.
Ansprechpartner
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
Rosenkavalierplatz 2
81925 München
Referat 51 – Wasserwirtschaft und
Bodenschutz - Grundsätze
Frau Christina Berg
Telefon: 089 9214-4345
E-Mail: christina.berg(at)stmuv.bayern.de
Weitere Informationen zum Hochwasserschutz
Es ist beabsichtigt, im Rahmen des Operationellen Programms in Maßnahmen zum Hochwasserschutz an staatlichen Gewässern 1. und Gewässern 2. Ordnung zu investieren und somit die Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Mit dem Aktionsprogramm Gewässer 2030 verfügt Bayern über eine ursachenorientierte, integrierte und effiziente Hochwasserschutzstrategie. Darüber hinaus enthält das Aktionsprogramm Gewässer 2030 auch Maßnahmen, die die ökologische Funktion der Gewässer stärken und zusätzlich die Gewässer als zentrale Biodiversitätsachsen vernetzen. Außerdem wird in dem Aktionsprogramm Gewässer 2030 der Sozialfunktion der Gewässer mehr Bedeutung geschenkt. Im Zuge der Umsetzung der EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie bilden die Planungen und Maßnahmen des Aktionsprogramms Gewässer 2030 einen soliden Grundstock. Das Denken und Handeln in Flussgebietseinheiten rückt dabei noch stärker in den Fokus. Die EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie beschreibt gemeinsam mit der EG-Wasserrahmenrichtlinie die wesentlichen auf EU-Ebene formulierten wasserwirtschaftlichen Konzepte, die räumlich einen flussgebietsbezogenen Ansatz und inhaltlich die fachübergreifende Einbeziehung des Themas Wasser in andere Politikbereiche verfolgen. Im Fokus stehen insbesondere die Planung und Umsetzung von staatlichen Hochwasserschutzvorhaben sowie die Nachrüstung von Hochwasserschutzanlagen zum Schutz von Siedlungsgebieten und Infrastruktur. Der dazu notwendige Flächenerwerb kann ebenfalls kofinanziert werden. Um eine kontinuierliche Überwachung des Hochwasserschutzsystems zu gewährleisten, kann auch die Entwicklung und Fortschreibung von Hochwasserrisikomanagementplänen im Operationellen Programm kofinanziert und damit die Umsetzung der EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie forciert werden.
Weiterführende Informationen:
www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/hochwasser/index.htm
Weitere Informationen zur Trinkwassersicherung
Der Klimawandel führt in Bayern regional zu unterschiedlichen Herausforderungen. So weisen die nördlichen Landesteile im Vergleich zum alpin geprägten Südbayern deutlich geringere Niederschlagshöhen auf. In den ausgesprochenen Dürrejahren 2018 und 2019 war Oberfranken am stärksten betroffen. Durch den Klimawandel wird diese Situation verschärft. Erschwerend hinzu kommt, dass Teile Oberfrankens auch geologisch zu Wassermangelgebieten zählen, was die Bereitstellung schützbarer Grundwasserkörper zur Sicherung der Trinkwasserversorgung betrifft. Für diese Gebiete ist daher ein sicheres Fernversorgungssystem essentiell. So werden über 80 Prozent des Rohwassers der „Fernwasserversorgung Oberfranken“ (FWO) aus der Ende der 1960er Jahre errichteten Trinkwassertalsperre Mauthaus bezogen. Andere Bezugsquellen aus Oberflächen- und Grundwasserkörpern stehen nicht oder in nicht hinreichendem Umfang zur Verfügung. Somit ist die Trinkwasserversorgung weiter Teile Oberfrankens (ca. 400.000 Einwohner) unmittelbar vom Funktionieren der Talsperre Mauthaus abhängig. Die zunehmenden Trockenphasen erfordern eine Anpassung und Ergänzung der bestehenden Betriebs- bzw. Entnahmeeinrichtungen der Trinkwassertalsperre Mauthaus, um auch bei über längere Zeiträume niedrigen Stauhöhen Rohwasser in der erforderlichen Menge und Qualität sicher abgeben zu können. Redundant und robust ausgelegte Betriebs- und Entnahmeeinrichtungen sind zur nachhaltigen Sicherung der Rohwasserabgabe erforderlich, sie erhöhen die Resilienz des Betriebs auch in klimatisch bedingten Stresssituationen. Mit den Mitteln aus REACT-EU sollen daher notwendige Investitionen zum Erhalt der Funktionsfähigkeit der Trinkwassertalsperre Mauthaus unterstützt werden, um damit die Trinkwasserversorgung von rund 400.000 Einwohnern weiterhin sicherzustellen.
Weiterführende Informationen:
www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/stauseen/index.htm