Makroregionale Strategien
Makroregionale Strategien sind ein neuer Politikansatz auf europäischer Ebene, der auf die Zusammenarbeit größerer staatenübergreifender Teilräume, sogenannter europäischer Makroregionen, abzielt. Bayern ist durch die Mitarbeit in den Gremien eng in die Durchführung der beiden makroregionalen Strategien für den Donau- und den Alpenraum eingebunden.
Die makroregionalen Strategien sind nicht mit einem eigenen Budget ausgestattet. Aufgrund der transnationalen Ausrichtung der Strategien werden viele Maßnahmen über die INTERREG B-Programme der Programmräume Alpen und Donau umgesetzt. Ergänzend erhalten die Strategien über die Europäische Kommission Mittel des Europäischen Parlaments insbesondere zur Stärkung der Umsetzungsstrukturen.
Auch das bayerische EFRE-Programm trägt durch spezifische Maßnahmen und Projekte zur Umsetzung der Ziele der makroregionalen Strategien bei. So ist in den Projektauswahlkriterien aller Maßnahmengruppen festgelegt, dass Projekte, die die Donauraumstrategie oder die Alpenraumstrategie unterstützen, bevorzugt gegenüber Projekten mit ansonsten gleicher Bewertung gefördert werden.
In den folgenden Bereichen adressiert das bayerische EFRE-Programm die Ziele der makroregionalen Strategien direkt:
- Technologietransfer "Hochschule - KMU": Die Vorstellung und Beschreibung der durchgeführten Maßnahmen soll zu einem besseren, auch grenzüberschreitenden, Verständnis der Schnittstelle zwischen Forschung und Wirtschaft beitragen.
- Export Bavaria: Durch diese Maßnahme unterstützt das bayerische EFRE-Programm direkt die grenzüberschreitende wirtschaftliche Aktivität von KMU.
- Hochwasserschutz: Die Planung einzelner Projekte erfolgt auch unter Einbeziehung der Nachbarstaaten. So wird sichergestellt, dass der Schutz vor Ort nicht zu einer Verschlechterung am Unterstrom führt.
Weitere Informationen zu diesen Maßnahmengruppen finden Sie in den folgenden Bereichen:
Zur anwendungsorientierten Umsetzung von Forschungsergebnissen und zur besseren Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft werden im Rahmen des Operationellen Programms die anwendungsorientierte Technologieentwicklung und der Technologietransfer zwischen bayerischen Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der lokalen Wirtschaft (KMU) gefördert. So ist beabsichtigt, im Rahmen der Förderung von Projekten Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zu unterstützen, um gemeinsam mit einer größeren Zahl ausgewählter KMU
branchenspezifische Lösungen (Produkte, Dienstleistungen, Verfahren) zu entwickeln. Die Ergebnisse sollen öffentlich zugänglich gemacht werden. Im Fokus stehen dabei der Mittelstand und die regional verankerten Hochschulen sowie die außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Im Gegensatz zu
Großunternehmen fehlen insbesondere KMU vielfach die Möglichkeiten, passende Kooperationspartner und Forschungseinrichtungen ausfindig zu machen oder eigenständig Innovationen im täglichen Geschäft zu generieren und umzusetzen. Durch die Maßnahmengruppe sollen ausgewählte Forschungsfelder von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen erschlossen und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen im Umfeld dieser Einrichtungen gestärkt werden.
Projektbeispiele:
Add-Pro-KMU – Wirtschaftliches Additive
Optische Heim- und Mikro-Netze
Technologienetzwerk "Effiziente Produktionstechnik"
Innovationsterminal für Unternehmen in der ehemaligen nordbayerischen Grenzregion ("InnoTerm")
Effiziente Signal- und Leistungsvernetzung in mechatronischen Systemen (E|Connect)
Weitere Projektbeispiele folgen ...
Im Rahmen einer Internationalisierungsinitiative soll die globale Wettbewerbsfähigkeit und die damit verbundene heimische Standortsicherung bayerischer KMU vorangetrieben werden. Die KMU sollen im Wege einer Hilfe zur Selbsthilfe dabei unterstützt werden, sich den Chancen der Globalisierung zu stellen. Wesentlicher Multiplikator ist hierbei das Außenwirtschaftszentrum Bayern, eine Gemeinschaftsinitiative der bayerischen Industrie- und Handels- sowie Handwerkskammern. Das Außenwirtschaftszentrum Bayern soll in die Lage versetzt werden, auch zukünftig KMU Unterstützung bei der Expansion in neue Märkte anzubieten und diese durch neue, innovative Konzepte und Förderansätze passgenau bei den ersten Schritten in diese Märkte zu begleiten. Dazu sollen zwei Bereiche gefördert werden: das Projekt „Fit für Auslandsmärkte – Go International“ (Coaching durch praxiserfahrene Unternehmer im (Vor-) Ruhestand und Unterstützung bei der Umsetzung von Internationalisierungsmaßnahmen wie Mitarbeiterschulungen, Beratungen von Unternehmen in Bayern, die im Ausland expandieren wollen, Kooperationsprojekte in der EU, Messebeteiligungen in der EU, Werbemaßnahmen für bayerische KMU im Ausland (bspw. Messebeteiligungen, Broschüren) sowie das Außenwirtschaftsportal Bayern (www.international.bihk.de). Im Rahmen der Internationalisierungsinitiative erhalten Unternehmen auch Zuschüsse für entsprechende Aktivitäten im Ausland. Es handelt sich dabei nicht um direkte Hilfen für den Export.
Projektbeispiele
Maßnahme Export Bavaria: Projekte in Mitgliedsländern der Alpenraum- und/oder Donauraumstrategie
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Im Rahmen des Operationellen Programms werden Maßnahmen zum Hochwasserschutz als Investitionen zur Anpassung an den Klimawandel unterstützt. Mit dem Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020plus verfügt Bayern über eine ursachenorientierte, integrierte und effiziente Hochwasserschutzstrategie. Im Zuge der Umsetzung der EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie bilden die Planungen und Maßnahmen des Hochwasserschutz-Aktionsprogramms 2020plus einen soliden Grundstock. Das Denken und Handeln in Flussgebietseinheiten rückt dabei noch stärker in den Fokus. Die EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (EG 2007/60/EG) beschreibt gemeinsam mit der EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG 2000/60/EG) die wesentlichen auf EU-Ebene formulierten wasserwirtschaftlichen Konzepte, die räumlich einen flussgebietsbezogenen Ansatz und inhaltlich die fachübergreifende Einbeziehung des Themas Wasser in andere Politikbereiche verfolgen. Die Vorhaben zum Hochwasserschutz sind Bestandteil der Hochwasserrisikomanagementpläne. Diese wurden flussgebietsweise erstellt und auf nationaler (Flussgebietsgemeinschaften) und internationaler Ebene (z.B. Internationale Kommission zum Schutz der Donau, Internationale Kommission zum Schutz der Elbe und Internationale Kommission zum Schutze des Rheins) abgestimmt. Die EG-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie sieht auch eine zyklische Aktualisierung dieser Pläne vor. Sitzungen der zuständigen Gremien und Arbeitsgruppen der jeweiligen Flussgebietseinheiten finden regelmäßig statt.
Im Fokus stehen die Planung und Umsetzung von staatlichen Hochwasserschutzvorhaben sowie die Nachrüstung von Hochwasserschutzanlagen zum Schutz von Siedlungsgebieten und Infrastruktur. Dadurch wird das Hochwasserrisiko verringert.
Weiterführende Informationen unter www.alpine-region.eu